Ich sollte der Geschäftsleitung eines Tages sagen, wie viel Geld die Firma von meinen Verhandlungen gespart hat. Doch im ernst! Man braucht dafür viel Energie. Was für ein Glück, dass Verhandlung für mich wie ein Hobby ist.
Verhandlung ist wahre Kunst der Feinfühligkeit - man muss sensibel und gleichzeitig dickköpfig sein. Das Problem ist wenn die andere Person genauso eigensinnig ist. Dann gibt's krach wie gestern. Ich habe trotzdem ,,gewonnen" aber der Typ hatte vom Stress sogar Tränen in den Augen gehabt, was für mich gar keine gute Verhandlung ist. Der Preis darf ja nur so weit runtergehen bis Qualität und Lieferbedingungen gefährdet werden, weil der Lieferant widerwillig ist. Beide Parteien müssen natürlich mit dem Ergebnis einigermassen zufrieden sein.
Ich hatte die Oberhand, weil ich Kundin war und er Lieferant. Das ist immer die einfachste Situation zum Handeln. Ich hätte seine Körpersprache besser verstehen sollen - er wollte gar nicht mitspielen, nur seine Stolz nicht verlieren. Und das lohnt sich dann garantiert nicht mehr. Wollte nur Spass mit dem Preis haben. Habe aber trotzdem gewonnen. ;)
Jetzt muss ich mit den Mietern verhandeln. Im Privatleben ist das immer schwerer, weil mein Portemonnaie nicht so gross ist als das vom Unternehmen. Aber ich hab' ne gute Idee..
2 Comments:
At 2:34:00 PM, andy55 said…
in der industrie herrscht ein ungeschriebenes gesetz: den lieferanten nicht so weit preislich drücken, dass er keine luft mehr bekommt. oder: leben und leben lassen. was nutzt ein minimalpreis, wenn der andere daran zugrunde geht. ich finde, dass manager wieder neu verhandlungethik lernen sollten. aber im knallharten kapitalismus, wie wir ihn erleben, ist das wohl ein luxus, den sich niemand leisten kann (will?).
als firmengebtsgruppe beten wir genau auch darum, dass unsere geschäftsleitung nicht nur dollarzeichen wie onkel dagobert in den augen hat, sondern auch ihrer sozialen verantwortung bewusst ist. geld ist nicht alles. und tränen rechtfertigt es schon lange nicht.
At 3:08:00 PM, euphonies said…
Hi Andy,
seit langem nichts gehört!
Genau, Emotionen sollten nicht zur Verhandlung gehören. Der Typ hat hinterher gemeint, er sei nervös. Krass.
Man darf nicht vergessen, Lieferanten in der CH arbeiten oft mit riesen Gewinnsmargen. In solchen Fällen handele ich wirklich skrupellos und arbeite ohne Kundentreue zum besten Preis (Ausser wenn diese Treue den besten Preis sichert). Sonst gäbe es einfach keine Konkurrenz. Meiner Meinung nach ist und sollte das Unternehmen nicht ein Pflegeheim werden. Das geht einfach nicht in einem Unternehmen, welches als Hauptziel setzt, Geld zu generieren.
Die soziale Verantwortung des Unternehmens ist wichtig, aber das heisst lange nicht, dass wir indirekt hohe Löhne zahlen und direkt, verrückte Preise unterstützen sollen.
Aber ich denke unsere Meinungen unterscheiden sich in einigen anderen Punkten, kann das sein? ;) *
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